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Bretonische Flaggen
Der Horizont ist schief und ein Kriegsschiff zieht auf.
Bretonische Flaggen wehen im Wind.
Die Kompassnadel zeigt den Norden nicht mehr an,
hier, wo die Erde nicht spricht, lache ich laut.
Erzähle den Vögeln vom letzten Drittel des Lebens.
Meine ganze Jugend gab ich dir.
Du nahmst meine Hand auf dem Schifffriedhof.
Irgendwie regnet es immer viel zu laut.
Immer geradeaus, den Wind im Gesicht. Ein stürmischer Weg, dieser Breitengrad.
Die Suche nach Gold, aber Gold hat keinen Wert. Was ich suche, finde ich nicht am Strand.
Bei diesem Landgang gibt‘s nur dich und keine andere!
Nebel zieht durch die Gassen, bei schwachem Licht.
Die Turmuhr schlägt fünf, am Fenster liest du den Brief.
Du wirst zeitlebens weinen, weil ich ging.
Über sieben Weltmeere, volle Fahrt ohne Anker,
du kannst noch lange beten, ich komme nie zurück.
Da war im Leben wohl zu viel Hochmut,
Kompass und Sextant helfen nicht bei Skorbut.
Immer geradeaus, den Wind im Gesicht. Ein stürmischer Weg, dieser Breitengrad.
Die Suche nach Gold, aber Gold hat keinen Wert. Was ich suche, finde ich nicht am Strand.